OSTERMENÜS: TYPISCHE REGIONALE GERICHTE VON NORDEN NACH SÜDEN
Die italienische Küche des Nordens unterscheidet sich stark von der des Südens, und dies betrifft auch die Gerichte, die zu Festtagen serviert werden.
Jedes Jahr begeben wir uns auf die Suche nach originellen und leckeren Rezepten für das Menü von Ostersonntag und Ostermontag, aber sehr oft greifen wir dann auf traditionelle Rezepte zurück, deren Gerüche und Geschmack uns zurückversetzen an die Esstische unserer Großeltern und unserer Familien, umgeben von bunt bemalten Ostereiern.
REZEPTE FÜR OSTERSONNTAG UND OSTERMONTAG
Die typischen Festtagsgerichte der verschiedenen Regionen enthalten meist die für die Jahreszeit typischen Zutaten, oder sie sind an religiöse Brauchtümer und alte Traditionen gebunden.
Bei dem Gedanken an für Ostern typische Rezepte kommen uns sofort Zutaten und Speisen wie Eier, Schokolade, Lamm, diverse Torten und Süßspeisen, die durch ihre knalligen Farben hervorstechen, in den Sinn.
Das Ei gilt in allen Kulturen seit jeher als ein Symbol für Leben und Wiedergeburt und hat vor allem im Christentum die Bedeutung von Wiederauferstehung erhalten. Das Verwenden von Eiern an Ostern stammt jedoch aus der Zeit des Mittelalters, als die gewöhnliche Bevölkerung sich gegenseitig mit hartgekochten Eiern beschenkte, während sich Adelige dekorierte Silber- oder Goldeier überreichten.
Das Verspeisen von Lammfleisch stammt aus der hebräischen Osterfeier (Passachfest) und wurde von der katholischen Religion übernommen. Noch vor der Geburt des Judentums war es unter Hirten üblich, in der Nacht, bevor man zu den Sommerweiden aufbrach, ein Fest zu veranstalten und im Zuge dessen ein Lamm zu schlachten. Dies galt als ein Ritus, um sich positiv auf die Saison einzustimmen.
TYPISCHE GERICHTE AUS NORDITALIEN
Wenn wir über traditionelle Rezepte des Ostermenüs im Norden des Landes sprechen, darf die ligurische herzhafte Torte “Torta Pasqualina” auf keinen Fall fehlen. Sie wird zubereitet mit Mehl, Mangold, Ricotta, Eiern und Käse.
Im Piemont wird üblicherweise ein Schmorbraten mit Barolo zubereitet, während man im Aostatal die Crescita di Pasqua isst, eine herzhafte Torte mit gereiften Käsesorten und Eiern. Im Trentino und in Südtirol ist eine der meistgekochten Speisen Polpettine pasquali – Fleischbällchen, bei denen sich im Inneren ein gekochtes Ei befindet.
In der Region Emilia Romagna ist Lasagne verdi alla bolognese, also zusammengesetzt aus grünen Lasagneblättern und Bolognesesauce, oder mit einem Ragout aus Lammfleisch beliebt, während wir in Venetien die Insalata pasqualina auf den österlichen Esstischen finden, einen Salat mit Spargel, Garnelen und Wachteleiern.
Zu den beliebtesten Süßspeisen der Osterzeit zählt die Colomba (ihre Form erinnert an eine Taube, daher der Name), welche ursprünglich aus der lombardischen Küche stammt.
TYPISCHE GERICHTE SÜD- UND MITTELITALIENS
Wenn wir über Süßspeisen der Osterzeit sprechen, darf die Pastiera napoletana nicht fehlen – eine typisch kampanische Torte, die mit Ricotta und kandierten Früchten zubereitet wird. In der Toskana wird in der Fastenzeit üblicherweise das Pan di Ramerino gebacken, eine Art Milchbrötchen mit Rosmarin, und die Schiacciata di Pasqua, die in ihrer Form an den Panettone erinnert.
Im Latium gibt es vor allem Hauptgerichte auf Fleischbasis wie Abbacchio, ein Milchlamm-Ragout, oder Lammbraten, und so auch in Umbrien, wo das typische Osteressen die Coratella d’Agnello ist, ein Ragout aus Lamminnereien, und in den Abruzzen, mit dem traditionellen Capretto, dem Kitzbraten.
In Kalabrien werden zu Ostern vor allem bunt verzierte und mit Eiern dekorierte Süßspeisen zubereitet, wie zum Beispiel die Cuzzupe, ein Milchbrot mit eingebackenen hartgekochten Eiern und bunten Streuseln. In Apulien finden wir die Scarcella, ein großes Keks in verschiedenen Formen. In Sizilien ist der Fokus ebenfalls auf den Süßspeisen, mit dem Zuccotto Pasquale, einem Kuchen mit Biskuitteig, Schlagsahne, Schokostreuseln und kandierten Früchten, und dem Osterlamm aus Mandelpaste.
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